Sonntag, 16. Februar 2014

Negative Renditen für Schweizer Geldmarkt-Buchforderungen

In der Schweiz wurden seit Jahresbeginn bisher insgesamt fünf Geldmarktpapiere mit 3 Monaten Laufzeit ausgegeben. In den fünf Versteigerungen hat sich jeweils in allen Fällen eine negative Rendite ergeben. Das Renditeniveau schwankt zwischen -0,071% und 0,107%.

Es gingen Gebote im Durchschnitt 4‘900 Mio CHF ein, wobei im Durchschnitt 769 Mio. CHF zugeteilt wurden.

Es fand auch eine Auktion für ein Papier mit 12 Monaten Laufzeit statt. Das Ergebnis war ebenfalls eine negative Rendite: -0,054%.

Die Suche nach sicheren, liquiden und hochwertigen Papiere scheint nicht abzureissen. Auch der Repo Overnight Satz ist in der Schweiz negativ: -0,03% (SARON).



Schweizer Zinsstrukturkurve Geldmarktpapiere in CHF, Graph:SIX Swiss Exchange

Wenn die Investoren negative Realrenditen in Kauf nehmen, bedeutet es, dass sie erwarten, dass andere riskante Vermögenswerte im Durchschnitt keine bessere Rendite liefern können.

Das Risiko des Nominalwertverlustes veranlasst Investoren, nach wie vor an sicheren Anlagemöglichkeiten festzuhalten, was natürlich auf für Papiere mit längerer Laufzeit gilt.

Die Realrendite der US-Staatsanleihen mit 5 Jahren (TIPS, inflationsgeschützte Anleihen) ist beispielsweise seit einigen Jahren negativ (aktuell: -0,67%).

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet für 2014 eine Inflationsrate von 0,2%, nach -0,2% im vergangenen Jahr. Die SNB hat erstens die Preisstabilität zu gewährleisten und zweitens dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung zu tragen. Die Preisstabilität versteht die SNB als lender of last resort so, dass weder Deflations- noch Inflationsgefahr entstehen darf.

PS: (eine technische Fussnote)

Die eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) akzeptiert seit dem 18. August 2011 auch Angebote mit einem Preis über 100%, wodurch sich nun auch negative Auktionsrenditen ergeben. 

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