Donnerstag, 30. Mai 2013

Fed und was es mit „tapering“ auf sich hat

Plötzlich ist „tapering“ in aller Munde auf den Finanzmärkten in den USA. Wie Bloomberg TV gestern meldete, ist „tapering“ zur Zeit das meist gesuchte Wort im Google. Die Bezeichnung stammt aus Sportarten mit kurzer und intensiver Belastung und bezieht sich auf die Reduktion des Trainingsumfangs.

Die Ausgangslage: Fed-Chef Ben Bernanke soll in letzter Zeit mit seinen Aussagen Unsicherheit in den Märkten ausgelöst haben. Die Fed könnte das Tempo des Kaufs von Staatsanleihen (US-Treasury Bonds) dämpfen, wenn die geldpolitischen Entscheidungsträger davon überzeugt sind, dass die Wirtschaft sich nachhaltig erholt. Die Folge: Anleihenkurse fallen. Und die Renditen steigen.

Bernanke kann dabei keine Unsicherheit geschaffen haben. Ganz im Gegenteil, schreibt Tim Duy in seinem Blog. Vor den jüngsten Äusserungen des Fed-Präsidenten war die herrschende Erwartung so, dass die Fed beginnen würde, den Kauf von Wertschriften so früh wie Juni und so spät wie 2014 zurückschrauben würde. 

Nun hat Bernanke im Grunde genommen diesen Bereich bis September als wahrscheinliches Datum eingegrenzt, was auch von William Dudley, Fed New York und Erich Rosenren, Fed Boston geklärt wurde. Insgesamt sieht es also nach mehr, nicht weniger Sicherheit aus.

Es gibt zwei Aspekte zu beachten: (1) Die QE-Policy funktioniert und (2) Die Fed bemüht sich um klare Kommunikation (forward guidance).

Die US-Notenbank hält am Konsens fest, dass es nicht auf das Tempo (rate), sondern auf die Menge (amount) der Käufe ankommt. Daraus folgt, dass das „tapering“ nicht „tightening“ (Straffung des geldpolitischen Kurses) bedeutet. Das „tapering“ könnte sogar zu einer weiteren Lockerung führen.

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