Mittwoch, 20. März 2013

Fed-Bilanzsumme und historische Präzedenzfälle


Die Verlängerung der Fed-Bilanzsumme ist eines der auffälligsten Anzeichen der anhaltenden Finanzkrise von 2008. Da der amerikanische Leitzins seit vier Jahren nahe null liegt, kauft die Fed im Rahmen der QE-Politik Staatspapiere im Markt auf, um den lockeren geldpolitischen Kurs fortzufahren. Ziel ist, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage wiederzubeleben.

Eine hohe Anzahl von Mainstream-Ökonomen bringt aber Skepsis zum Ausdruck, ob es der US-Notenbank später gelingen werde, eine Normalisierung der Geldpolitik zu bewerkstelligen, ohne dass es zu einem starken Anstieg der Inflation kommt.

Wie Vincent Reinhart, Morgan Stanley in einer am Freitag vorgelegten Forschungsarbeit („Fed Focus: Past Returns Sometimes Predict Future Performance“) darauf hindeutet, hat die Fed mit der mengemässigen Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing) nicht etwas noch nie da Gewesenes vorproduziert.

Die Fed hat mal in den 1930er Jahren auf der Null-Grenze (zero lower bound) verweilt. Die heutige Bilanzsumme in Höhe von rund 3‘000 Mrd. $ mag derzeit enorm erscheinen. Aber in der Depression und im Zweiten Weltkrieg war der entsprechende Wert der Fed-Bilanzsumme im Vergleich zum BIP sogar proportional grösser.


Fed-Bilanzsumme im historischen Verlauf, Graph: Vincent Reinhart, Morgan Stanley, March 15, 2013



Die Fed will nach eigenen Angaben die Zinsen bis Mitte 2015 nicht erhöhen und  kauft seit Januar 2013 monatlich Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Wert von 85 Mrd. $ auf. 

Fed-Präsident Ben Bernanke hat versprochen, die Zinsen nicht anzuheben, wenn die Arbeitslosigkeit nicht unter 6,5% sinkt und die Inflationsrate (auf Sicht von 1 bis 2 Jahren) nicht höher als 2,5% liegt.

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