Montag, 7. Januar 2013

Wo ist das Wirtschaftswunder?


Es steht um die grösste Volkswirtschaft der Eurozone nicht gut. Die Wirtschaftsaktivitäten nehmen ab. Deutschland dürfte 2013 Rezession nicht entkommen. Es gibt viele Gründe.

Elga Bartsch, Morgan Stanley hebt in einer heute vorgelegten Forschungsarbeit drei davon hervor: 

(1) Verbraucher halten sich zurück. Stichwort: Lohn-Dumping*, 

(2) Unternehmen senken Kosten und investieren nicht. Der Anteil der Infrastruktur-Investitionen der öffentlichen Hand im Verhältnis zum BIP ist rückgängig, seit 2003 sogar negativ und 

(3) Die staatliche Energiepolitik belastet die Konsumenten mit hohen Kosten.


Deutschland, anhaltend schwache Investitionsausgaben, Graph: Elga Bartsch, Morgan Stanley

Und wie der IWF darauf hingedeutet hat, bleibt Deutschlands Banken-System anfällig. Insbesondere Finanzunternehmen mit hohen Leverage-Ratios, hohen Refinanzierungskosten im Interbankengeldmarkt und mit niedriger risikogewichteten Profitabilität bleiben verwundbar für den Fall einer Verschlechterung der Euro-Krise.


Investitionen der öffentlichen Hand in Infrastruktur, Graph: Elga Bartsch, Morgan Stanley

Frau Bartsch schätzt, dass die Politik wegen der bevorstehenden Bundestagswahl (September 2013) die Wirtschaftsdebatte in den Schatten stellen würde. Es ist alles in allem davon auszugehen, dass die Wirtschaft weiter schrumpft.

PS:

(*) Im Paper heisst es „wage moderation“, d.h. Lohnzurückhaltung.

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