Montag, 28. Januar 2013

Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen steigt auf 2 Prozent


Die Rendite der US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit ist heute zum ersten Mal seit einer langen Zeit wieder die 2%-Marke durchbrochen, wenn auch nur kurzzeitig. Aktuell notiert sie auf 1,99 Prozent.

Ist es eine gute oder schlechte Nachricht? Natürlich ist es ein gutes Zeichen, weil damit zum Ausdruck kommt, dass die Wirtschaft sich erholt. Die Höhernotierung der Rendite der US-Treasury Bonds beruht nämlich auf einer optimistischen Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung.

Der eine Grund ist, wie FTAlphaville hervorhebt, dass der Auftragseingang langlebiger Güter im Dezember mit 4,6% wesentlich stärker gestiegen ist als erwartet.

Ein weiterer Grund ist die Mitteilung der Rating-Agentur Fitch, dass die Wahrscheinlichkeit zur Senkung des „AAA“-Rating der USA in naher Zukunft abgenommen hat. Bemerkenswert ist, dass die Kosten der Kreditaufnahme der USA aufgrund der sich zurückbildenden Angst vor einer Rating-Herabstufung steigen, nicht sinken. Warum?


Rendite der US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit, Graph: Bloomberg

Wie Paul Krugman in seinem Blog erklärt, hat die Angst davor, dass die Rating-Agenturen die Kreditwürdigkeit der USA senken würden, die Defizit-Schimpfer genährt, immer mehr destruktive Austeritätspolitik zu fordern, was das Datum, wo die Fed wahrscheinlich die Zinsen erhöhen würde, immer hinaus geschoben hat.

Das einzige, was wir in Sachen Rating-Agenturen befürchten müssen, sind nicht die Rating-Agenturen, sondern die Angst selbst, nicht die Märkte, sondern die politische Angst, hält Krugman fest. Denn die Anleihemärkte scheinen sich darum nicht zu kümmern. Es ist die Politik, die die Angst vor nicht-sichtbaren Bond-Vigilantes verbreitet.

Und es ist ein weiterer Beweis dafür, dass alles, was die Very Serious People (VSP) über Vertrauen und Bond-Märkte sagen, falsch ist.

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