Dienstag, 3. Juli 2012

SNB unterstreicht die Glaubwürdigkeit ihrer Geldpolitik


Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan begrüsst in einem Interview mit dem Handelsblatt aus Düsseldorf die Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels als einen Schritt in die richtige Richtung.

Jordan unterstreicht, wie wichtig es ist, die Abhängigkeit zwischen Staaten und Banken durch eine Bankenunion zu vermindern: „Damit könnte man die Rekapitalisierung der wichtigsten Institute in der Euro-Zone in einem gemeinschaftlichen Schritt vollziehen. Über eine Bankenunion könnte man am schnellsten eine vertiefte Integration erreichen“.

Jordan hat zugleich keinen Zweifel daran gelassen, dass die SNB den Mindestkurs des Frankens gegenüber dem Euro mit allen Mitteln verteidigen werde: „Wir sind bereit, den Mindestkurs wenn nötig mit unbegrenzten Devisenkäufen durchzusetzen“.

Die SNB hat vor einem Monat verlauten lassen, um Spekulanten abzuschrecken, weitere Massnahmen zu prüfen.

Jordan hat nun im Interview hervorgehoben, dass die SNB Kapitalverkehrskontrollen und Negativ-Zinsen nicht ausschliesst, wenn sich die Krise weiter verschärfen sollte.

Mit der Wiederholung der Drohung, auf harsche Massnahmen zurückzugreifen, betont Jordan damit die Glaubwürdigkeit der geldpolitischen Strategie der SNB seit Beginn der Finanzkrise (2008). 

Es handelt sich dabei um den sog. Chuck Norris-Effekt der Geldpolitik, wobei die Zentralbank nur anzukündigen braucht, ein glaubwürdiges Ziel anzupeilen. Die SNB muss also nur sagen, dass sie unbegrenzt Euro gegen Franken kauft. Das Versprechen muss nicht einmal eingelöst werden. Es reicht, darauf hinzuweisen. Weil sie es kann.

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