Mittwoch, 4. April 2012

EZB-Sitzung mit Peanuts und Seitenhieb

Die EZB hat heute auf ihrer regulären Sitzung den vierten Monat in Folge den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte bei 1,0% unverändert gelassen.

Die Entscheidung war einstimmig gefallen. Beim Konjunkturausblick überwiegen die Abwärtsrisiken. Die Inflation bewegt sich mit der Preisstabilität, teilte Mario Draghi mit.

Zudem hat der EZB-Präsident auf der Pressekonferenz die Gelegenheit nicht ausgelassen, eine bissige Anspielung in Richtung Bundesbank zu senden: „Jede Unterredung über Exit-Strategie (d.h. Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik) ist verfrüht“.

Der Bundesbankpräsident Jens Weidmann fordert bekanntlich ein Ende der Krisenmassnahmen der EZB.

„Ich denke, dass der EZB-Präsident da das letzte Wort hat“, unterstrich Draghi seinen Standpunkt mit einer klaren Aussage.


Draghi glaubt ausserdem nicht, dass die Banken auf die 3-Jahres-Tender (LTRO) der EZB angewiesen sind.

Der EZB-Chef hat ferner erwähnt, dass die Auswirkungen der Entscheidung der Bundesbank, keine staatlich garantierten Bankanleihen (z.B. aus Griechenland, Irland und Portugal) als Sicherheiten anzunehmen, nur relativ gering seien, da die Gesamtmenge an Anleihen, die die Bundesbank halte, derzeit klein sei („peanuts“)und es sei unwahrscheinlich, dass die Zentralbanken anderer EU-Länder, die davon betroffen sind, eine ähnliche Politik verfolgen würden.


Aktuelle Prognosen für Zinssätze und Anleihe-Renditen für die Euro-Zone, Graph: Daniele Antonucci, Morgan Stanley

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