Donnerstag, 5. April 2012

Euro zwischenzeitlich unter 1,20 Franken


Seitdem die Fed und neulich die EZB andeuten  liessen, den ultra-lockeren geldpolitischen Kurs nicht weiter zu lockern, purzeln die Aktienpreise ab.

Heute Mittag kurz vor 12 Uhr ist war der Euro erstmals seit September 2011, wo die SNB einen Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro festgelegt hatte, unter 1,20 Franken gefallen. Die Gemeinschaftswährung war zwischenzeitlich für 1,990 Franken zu haben.

Die Frage, die sich stellt, ist daher, ob der Rückfall des Euro-Kurses unter 1,20 Franken mit den wieder aufgeflammten Sorgen in der Eurozone zu tun? Oder hat es andere (technische) Gründe?

Die Unterschreitung des Mindestkurses ist laut Recherchen von Izabella Kaminska, FT Alphaville mit einem Kontrahenten zu tun, welcher angeblich über keine Kreditlimiten bei der SNB unterhält, was bedeutet, dass die Orders des besagten Kontrahenten in der Lage waren, bei der SNB an den bestehenden Geboten (bids) vorbeigehend (by-pass) Euro zu 1,20 Franken zu kaufen.


Euro / CHF Wechselkurs (intraday), Graph: swissquote.ch

Es hat sich also um einen keinen spekulativen Angriff auf den Franken gehandelt. Es ging m.a.W. nicht darum, dass „einige Marktteilnehmer“ die SNB „testen“, ob sie die Untergrenze verteidigt oder nicht. Die SNB war im Geschehen voll dabei.

Die SNB hebt im heute vorgelegten Geschäftsbericht 2011 hervor, dass sie den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen werden und bereit sei, zu diesem Zweck unbeschränkt Devisen zu kaufen. 


Eine massive Überbewertung des Franken bedroht die realwirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz und birgt das Risiko einer deflationären Entwicklung. Aufgrund des Abwärtsdrucks auf die Verbraucherpreise ist die Jahresteuerung in der Schweiz seit Oktober 2011 negativ.

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