Donnerstag, 25. August 2011

Kohlenbergwerk (Keynes) und Aliens (Krugman)


Paul Krugman wird seit ein paar Tagen in der Blogosphäre als „Kriegshetzer“ verleumdet. Begründung: Er habe auf den Zweiten Weltkrieg hingedeutet, der die Great Depression zu Ende gebracht habe. Wenn die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt, gibt es eine Menge perverse Folgen, hat Krugman darauf geantwortet.

Der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor hat vor rund zehn Tagen in einem TV-Interview mit CNN (Fareed Zakaria GPS) vor Enttäuschung wegen einer  mangelhaften Unterstützung für ein weiteres Konjunkturprogramm nahegelegt, eine gefälschte Alien-Invasion zu inszenieren, um eine Aufbauarbeit wie nach dem Zweiten Weltkrieg zu animieren.

Im Übrigen scheint niemand bemerkt zu haben, schreibt Krugman nun in seinem Blog, dass seine Anregung, eine gefälschte Alien-Bedrohung würde den tiefen Abschwung beenden, nichts weiteres als eine aktualisierte Version von Keynescoalmine“ (Kohlenbergwerk) Gedankenexperiments ist.

Keynes ging dazu über, zu erklären, dass das eigentliche Geschäft der Goldgewinnung, wo im Grunde genommen das nutzlose Erz abgebaut und mit grossem Aufwand raffiniert wird, um später in den Keller der Zentralbanken verschickt zu werden, um dort herumzusitzen, aus praktischen Gründen identisch ist mit der Idee des Kohlenbergwerks.

Fazit: Keynes hatte damals Recht. Und Krugman hat heute Recht.

Hier ist Keynes „coalmine“- Gedankenexperiment:

“If the Treasury were to fill old bottles with banknotes, bury them at suitable depths in disused coalmines which are then filled up to the surface with town rubbish, and leave it to private enterprise on well-tried principles of laissez-faire to dig the notes up again (the right to do so being obtained, of course, by tendering for leases of the note-bearing territory), there need be no more unemployment and, with the help of the repercussions, the real income of the community, and its capital wealth also, would probably become a good deal greater than it actually is. It would, indeed, be more sensible to build houses and the like; but if there are political and practical difficulties in the way of this, the above would be better than nothing”.

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