Sonntag, 8. Mai 2011

US Arbeitsmarktdaten im April

Die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft ist in den USA im April um 244'000 gestiegen, wie das Arbeitsministerium am Freitag mitgeteilt hat. Während die Beschäftigung im Privatsektor um 268'000 (schwächer als erwartet) gestiegen ist, ging die Anzahl der Stellen im öffentlichen Sektor um 24'000 zurück. Die Arbeitslosenquote ist dennoch von 8,8% auf 9,0% gestigen, weil mehr Menschen sich für eine Stellensuche gemeldet haben.

Monatlich sind über 100’000-150'000 Stellen erforderlich, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten, bemerkt Mark Thoma in einem kurzen Beitrag in CBS Money Watch. Es gilt aber in Erinnerung zu rufen, dass es in den USA Millionen und Abermillionen von Menschen gibt, die keine Arbeit haben. In diesem Tempo dauert es länger als 5 Jahre, bis die Vollbeschäftigung hergestellt ist, hebt der an der University of Oregon lehrende Wirtschaftsprofessor hervor. Das Beschäftigungswachstum war in den früheren Rezessionen viel stärker als in dem jüngsten Abschwung.


USA: Arbeitslosigkeit ist hartnäckig hoch, Graph: off the charts

Der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (employment to population ratio, vgl. hier) ist leicht auf 58,4% gefallen. Und die Erwerbsquote (labor force participation rate) ist mit 64,2% stabil geblieben. Die Erholung verläuft aber schleppend und  die Frühindikatoren deuten auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hin. Das BIP-Wachstum fiel nicht so robust wie erhofft aus. Die Erstanträge auf Leistungen der Arbeitslosenhilfe tendieren aufwärts. Und Unternehmensinvestitionen sind nicht so stark wie benötigt, unterstreicht Thoma. Es gibt zur Zeit keine Anzeichen für eine Änderung in absehbarer Zeit.


USA: Verlust von Arbeitsplätzen übertrifft die bisherigen Rezessionen bei weitem, Graph: off the charts

Das Wachstum ist an den Wendepunkten langsam. Sobald aber die Wirtschaft aus der Krise kommt, sollten wir die Schaffung von 300’000-400'000 oder mehr Arbeitsplätzen pro Monat sehen, so Thoma. Es ist eine Weile her, seit das NBER das Ende der Rezession von Juni 2009 verkündtet hat. Die Wirtschaft hat also genug Zeit gehabt, das Wachstum zu beschleunigen. Das Wachstum bleibt aber schwach.

Fazit: Wie können das Beschäftigungswachstum nicht ankurbeln, wenn wir es nicht versuchen. Und soweit versuchen wir es nirgendswo schwer genug, bedauert Thoma.


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