Sonntag, 22. Mai 2011

Exit-Strategie: Fed Minutes vom 27. April 2011

Die US-Notenbank hat am Mittwoch das Sitzungsprotokoll (Fed Minutes) der letzten Zusammenkunft des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) vom 26./27. April veröffentlicht. Angesichts der anhaltenden Schwäche der aggregierten Nachfrage wurde die Nullzinspolitik fortgesetzt.

Wie aus dem Protokoll hervorgeht, waren sich die Ausschussmitglieder in bezug auf die Normalisierung der Geldpolitik auf einige Grundsätze einig:

(1) Im Hinblick auf die Normalisierung des geldpolitischen Kurses würden das Tempo und die Ablaufplanung der geldpolitischen Schritte aufgrund der Ziele des geldpolitischen Ausschusses für maximale Beschäftigung und  Preisstabilität erfolgen.

Die Teilnehmer stellen fest, dass die Entscheidung des Ausschusses, die angemessene Strategie für die Normalisierung der geldpolitischen Haltung zu besprechen, nicht bedeutet, dass der Schritt in Richtung Normalisierung notwendigerweise bald beginnen muss.


Fed-Prognosen für Wachstum (BIP) und Beschäftigung, Graph: FOMC Minutes, Federal Reserve Bank

(2) Es wurde zur Durchführung der Normalisierung der Geldpolitik vereinbart, dass die Grösse des Wertschriftenportfolios der SOMA mittelfristig auf ein Niveau reduziert wird, welches mit der Umsetzung der Geldpolitik eher durch das Management von Fed Funds Rate im Einklang steht als durch die Variation der Grösse oder Zusammensetzung der Federal Reserve Bilanz.

(3) Die Exit-Strategie würde mittelfristig die Rückkehr von SOMA (System Open Market Account) auf die Haltung von im Wesentlichen nur Staatsanleihen (Wertpapierbestand) einbeziehen, um das Ausmass, mit dem das Fed-Portfolio auf die Kredit-Allokation über verschiedene Sektoren der Wirtschaft Einfluss nimmt, zu minimieren. Eine solche Verschiebung wurde für den Verkauf von Papieren der staatlichen Hypothekenfinanzierer (agency securities) als erforderlich gesehen.

(4) Der Verkauf von Vermögenswerten würde in einem Rahmen, wie mit der Öffentlichkeit im Voraus kommuniziert wird, erfolgen, und zwar mit einem Tempo, welches möglicherweise mit den Veränderungen in den wirtschaftlichen oder finanziellen Bedingungen abgestimmt würde.

Darüber hinaus gaben fast alle Teilnehmer an, dass (a) die ersten Schritte zur Normalisierung die Einstellung der Wiederanlage (reinvestment) von Nennwertzahlungen von Agency Securities (Hypotheken-Anleihen von staatlichen Finanzierungsgesellschaften) und (b) gleichzeitig oder bald danach, auch die Einstellung der Wiederanlage von Nennwertzahlungen von US-Treasury Bonds umfassen sollen.

Die Einstellung der Reinvestitionen würde ein bescheidener Schritt in Richtung Straffung der Geldpolitik darstellen, was bedeute, dass die Entscheidung im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Aussichten und den geldpolitischen Zielen des Ausschusses getroffen werden muss. Darüber hinaus würden Änderungen in der Wortwahl fürs Statement des Ausschusses zu geldpolitischen Entscheidungen mit Bezug auf die künftigen Leitlinien den Normalisierungsprozess begleiten.




Hat tip to Calculated Risk.

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