Dienstag, 8. März 2011

Märkte im Stress?

Axel Weber, Bundesbankpräsident hat heute laut Bloomberg auf einer Pressekonferenz angedeutet, dass die EZB im Lauf des Jahres die Leitzinsen in drei Schritten auf 1,75% erhöhen wird. Die Rendite der griechischen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit ist mit 12,85% auf neue Rekordstände geklettert. Die Ratingagentur Moody’s hat gestern die Bonität des Landes von „Ba1“ auf „B1“ um drei Noten gesenkt. Die CDS-Prämien für Griechenlands Staatspapiere sind um 46 Basispunkte auf 1'104 Basispunkte gestiegen. Das bedeutet, dass die Anleger jährlich 1,1 Mio. Euro zahlen müssen, um griechische Staatsanleihen im Wert von 10 Mio. Euro für fünf Jahre gegen den Ausfall zu versichern. Die Renditedifferenz zwischen 10jährigen griechischen Papieren und vergleichbaren Bundesanleihen vergrösserte sich auf 956 Basispunkte (d.h. 9,56%).



Rendite-Spreads, Griechenland versus Deutschland, Graph: Bloomberg.com

Andererseits sind Anleger bereit, trotz Unkunrufen aus allen Ecken der Welt der Mainstream-Ökonomen, dass die USA praktisch „bankrott“ sind, inflationsgeschützte Staatspapiere (TIPS) mit 10 Jahren Laufzeit mit 0,97% zu finanzieren. Es gibt in den Märkten nichts, was nach sofortigen Sparmassnahmen (fiscal austerity) verlangt. Das Problem ist langfristig. Und es sind langfristige Lösungen erforderlich. Es ist weder notwendig noch hilfreich, die Ausgaben jetzt sofort zu kürzen, wie Paul Krugman in seinem Blog bekräftigt.




US inflationsgeschützte Staatsanleihen (TIPS) 10 Jahre, Rendite, Graph: Fed St. Louis

CDS-Prämien für G7 Industrieländer

USA: 43 Basispunkte (-3)*
Japan: 78 (+2)
Deutschland: 48 (-5)
Grossbritannien: 58 (-3)
Frankreich: 84 (-4)
Italien: 174 (+3)


* In Klammern: Die Veränderung im Vergleich zum Schlussstand vor einem Monat.
Quelle: markit, per 07. März 2011.


Keine Kommentare: