Donnerstag, 16. September 2010

SNB setzt die expansive Geldpolitik fort

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat heute mitgeteilt, dass sie ihre expansive Geldpolitik fortsetzt. Das Zielband für den 3-Monats-Libor bleibt bei 0%-0,75% unverändert. Die SNB strebt an, den Libor im unteren Bereich des Bandes um 0,25% zu halten. Die wirtschaftliche Erholung setzt sich etwas weniger stark fort, als die SNB an der letzten Lagebeurteilung angenommen hatte. Die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur bleiben hoch. Die wirtschaftliche Erholung ist noch nicht nachhaltig. Die Risiken sind v.a. nach unten gerichtet. Falls Abwärtsrisiken eintreten und zu erneuten Deflationsgefahr führen sollten, würde die Nationalbank die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die Preisstabilität zu gewährleisten, heisst es in der Pressemitteilung.


Schweiz Zinssätze, Graph: SNB
Blaue Linie: Rendite Staatsanleihen (1,52%: 10J), Rote Linie: SARON (0,07%: Repo Overnight) und Grüne Linie: 3-Monats-Libor (0,19%)



Die neue Inflationsprognose liegt tiefer als vor drei Monaten. Die Gründe: (1) Die Aufwertung des Frankens und (2) die abnehmende Dynamik der Weltkonjunktur.

BIP-Prognosen (SNB)
2010: 2,5%
2011: deutliche Abschwächung

Inflationsprognosen (SNB)
2010: 0,7%
2011: 0,3%
2012: 1,2%

Fazit: Die expansive Geldpolitik ist derzeit angemessen.



Update:

Die Entwicklung des Wechselkurses Euro zum Schweizer Franken nach der Bekanntgabe der geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB um 14.00 Uhr. 

Der Euro hat sich gegenüber dem Franken kräftig erholt, weil manche Marktteilnehmer offenbar fest mit einer Zinserhöhung durch die SNB gerechnet haben, was derzeit völlig fehlgeleitet ist. Angesichts der anhaltenden Deflationsgefahr führt die SNB die Politik des billigen Geldes fort.



Euro / Schweizer Franken Wechselkurs, Graph: swissquote.ch



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