Dienstag, 14. September 2010

Microsoft und debt/equity arbitrage

Während das finanziell angeschlagene Griechenland heute versucht, eine Anleihe zu platzieren, dürften sich die Banken dank beispiellos grosszügig ausgefallenen Übergangsfristen zur Umsetzung des neuen Regelwerkes („Basel III“) weiterhin ultra günstig refinanzieren. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Nachricht, dass das weltweit grösste Software-Unternehmen Microsoft laut  Bloomberg plant, eine Anleihe zu begeben, um Dividenden zu zahlen und eigene Aktien zu kaufen, weil es über „zu viel cash“ in Übersee verfügt. Das Ziel sei, so viel wie möglich Geld aufzunehmen, ohne das Rating von „AAA“ des Unternehmens zu gefährden. Nach Einschätzung von Bloomberg TV dürfte Microsoft rund 6 Mrd. $ Schulden aufbringen. Steve Ballmer, Microsoft CEO steht unter Druck, einen Teil des gesamten Barbestands (36,8 Mrd. $) des Konzerns Aktionären zukommen zu lassen. Die Barmittel liegen aber in Übersee. Bringt das Unternehmen sie in die USA, müssten sie versteuert werden. Warum soll das Unternehmen also keine Schulden in Form einer Anleihe aufnehmen? Das nennt man  debt/equity arbitrage.


Das Microsoft Management geht allem Anschein nach davon aus, dass (1) die Aktien des Unternehmens günstig sind und (2) die Kreditaufnahme am Markt billig ist. Der Cash-Flow von Microsoft für das letzte Fiskaljahr beträgt 22 Mrd. $. Die Aktie hat 2010 um 18% an Wert verloren.

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