Montag, 19. Juli 2010

Galbraith antwortet auf Krugman

James Galbraith antwortet auf Paul Krugman. Galbraith bemerkt, dass Krugman’s Argument von unendlicher Inflation theoretisch möglich ist. Das sei in Deutschland 1923 geschehen. Es gebe aber keinen Grund, Leistungen von Social Security oder Medicare jetzt zu kürzen, mit Wirkung auf die Zukuft, um eine theoretische Möglichkeit zu vermeiden, dass eine Kombination von Massnahmen zu einem bestimmten Zeitpunkt in Zukunft uns die Voraussetzungen vom Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland liefern könnte, erklärt Galbraith. Diese Konditionen seien unglücklich ressourcen-gebunden. „In der Welt, in der wir leben, braucht die Regierung den privaten Sektor nicht zu überzeugen, Ressourcen freizugeben. In der aktuellen Welt hat der private Sektor diese Ressourcen bereits durch die Dutzende von Millionen von Menschen bereits freigegeben“, so der an der University of Texas at Austin lehrende Wirtschaftsprofessor.

Alles, was die Regierung tun muss, ist, diese Ressourcen zu mobilisieren, was durch die Ausgabe von Regierungs-Checks (d.h. Wertpapiere) geschieht, vorzugsweise, um die Menschen dafür zu bezahlen, dass sie nützliche Dinge tun. Es gibt keinen Grund, warum dies „teuer“ werden soll. Richtig gemacht trägt es in wirtschaftlicher Hinsicht zum Abbau von Abfällen, welche mit der Arbeitslosigkeit im Zusammenhang stehen, bei, erläutert Galbraith. Es ist auch nicht erforderlich, wenn die Regierung einen Check ausstellt, dass der Betrag, der hinter dem Scheck steht, durch die Ausgabe einer Anleihe geliehen wird. Der Check schafft das Geld, aus der Luft. Operativ ist es eine freie Reserve im Bankensystem. Der Grund, warum die Regierugn später eine Anleihe ausgibt, ist, dass die Banken einen höheren Zinssatz wollen als denjenigen, den sie auf die Rücklagen bekommen. Aus diesem Grund scheitern die Versteigerungen des Schatzamtes nicht, betont Galbraith. Die Regierung hat die Nachfrage nach Bonds bereits generiert, indem sie Checks im Bankensystem ausstellt. Was würde passieren, wenn die Regierung Geld ausgibt, aber weniger Kredit aufnimmt? Nicht viel, argumentiert Galbraith. Banken würden lieber Cash als Bonds halten. Ihre Gewinne würden geringer ausfallen. Aber es ist nicht wahr, dass die Leute als Regel dazu übergehen würden, Klumpen-Kohle für Dollar zu tauschen, es sei denn, das Preisniveau ist bereits auf dem Weg nach oben und gerät ausser Kontrolle. Es ist sehr schwer, die Leute dazu zu bringen, Kohle statt Geld anzunehmen. Krugman’s logischer Fehler sei die Annahme von Konsequenzen. Er nehme an, dass die Leute den Dollar loswerden würden. Niemand werfe aber Dollar weg. Die Inflation werde nicht auftreten. „Ich habe korrekt und bewusst geschrieben, dass Konkurs, Zahlungsunfähigkeit und hohe Realzinsen keine Risiken darstellen. Inflation ist ein Risiko“, hebt Galbraith hervor. Das sog. Langzeit-Defizit sei nicht wirklich ein Problem. Und die Kapitalmärkte zeigen es jeden Tag. Die langfristigen Staatsanleihen werden zu historisch niedrigen Zinsen gehandelt, hält Galbraith als Fazit fest.

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