Freitag, 11. Juni 2010

Sparpaket: Wo soll aber Wachstum herkommen?

Deutschland drängt die Euro-Zone mitten in einem schweren Abschwung auf Sparkurs, indem es selbst vorangeht. Die Bundesregierung will Hartz IV-Empfängern die Bezüge kürzen und im öffentlichen Sektor kräftig einsparen. Es handelt sich dabei um eine Gesamtsumme von 80 Mrd. Euro. Hier sind zwei bemerkenswerte Abbildungen von Goldman Sachs (hat tip Tracy Alloway, FT Alphaville), die im Zusammenhang mit dem Sparpaket erneut an Aktualität gewinnen.


Deutschland : „Konsum stagniert seit 10 Jahren“, Graph : Goldman Sachs (via FT Alphaville)

Die amerikanische Bank ist "ziemlich bullish", was die Wirtschaftsaussichten in Deutschland betrifft. Die Analysten sehen aber eine Schwäche: Der Privatverbrauch, der seit Jahren kaum vom Fleck kommt. Laut Goldman Sachs sind für den schwachen Privatverbrauch (a) das schwache verfügbare Einkommen und (b) die hohen Steuern verantwortlich. Ein dritter Grund, der in diesem Research-Paper nicht erwähnt wird, ist sicherlich (c) die zunehmende Ungleichheit zwischen Einkommen und Vermögen. Zudem wird die Kosten der Finanzkrise von der Allgemeinheit getragen, was die Haushalte derzeit zusätzlich belastet. Sparen immer mehr Länder in der Euro-Zone in einer synchronisierten schweren Finanzkrise, ist zu befürchten, dass es demnächst zu einem erneuten Einbruch der Konjunktur kommt. Folglich würden die Steuereinnahmen des Staates zurückgehen, was in einen Anstieg der Arbeitslosigkeit münden würde.


Deutschland : „Konsum ist schwach, weil Realeinkommen schwach ist“, Graph : Goldman Sachs (via FT Alphaville)

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