Mittwoch, 21. April 2010

Finanzoligarchie fordert mehr Einfluss

Wall Street Banken bilden die neue amerikanische Oligarchie. Die Bankbranche verfügt wegen ihrer wirtschaftlichen Macht über einen enorm hohen politischen Einfluss. Die Grossbanken nutzen ihre politische Macht zum eigenen Vorteil, wie die aktuellen Vorgänge (und Skandale) belegen. Angelehnt an die Freiheiten der Deregulierung wird der Casinobetrieb an den globalen Kapitalmärkten hemmungslos weitergeführt. Denn es gilt: Kopf, die Bank gewinnt. Zahl, der Steuerzahler verliert. Vor diesem Hintergrund hört sich wie ein blanker Hohn an, wenn Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase in einem Interview in der Welt am Sonntag für mehr Einfluss für Banken plädiert. „Wir müssen Fakten in die Debatte bringen und immer wieder sagen: Anschuldigungen, Vorwürfe, Verallgemeinerungen – das führt zu nichts“, so Dimon. Bezug nehmend auf dieses Interview fordert Simon Johnson in The Baseline Scenario den Chef von JPMorgan zu einer öffentlichen Debatte auf, vorzugsweise mit TV-Kameras.

„Wenn Sie einen Ort für eine solche Debatte bieten oder ein Format dafür vorschlagen wollen, lassen Sie uns bitte wissen“, ersucht Johnson seine Leser in seinem Blog. Simon Johnson ist ein ehem. Chefökonom des IWF und Mitbegründer des Blogs The Baseline Scenario. Er ist Professor an der MIT Sloan und ein Senior Fellow am Peterson Institute für Internationale Wirtschaft.

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