Freitag, 24. Juli 2009

Verbraucherschutz: Simon Johnson bricht dafür eine Lanze

In einem lesenswerten Essay in The New York Times befasst sich Simon Johnson mit der Relevanz des Verbrauchervertrauens. „Unsere Wirtschaft wird weitgehend von Konsumenten angetrieben. Auch wenn ein gewisser Anstieg der Ersparnisse derzeit gerechtfertigt erscheint, würde es, wenn wir alle kollektiv sparen, und zwar „zu viel und zu schnell“, folglich ein schleppendes Wachtum und eine anhaltend hohe Arbeitslosigkeit bedeuten“, schreibt der ehemalige Chefökonom des IWF (Internationaler Währungsfonds). Johnson deutet m.a.W. auf ein delikates Phänomen, bekannt als Spar-Paradoxon hin.

Zugleich sei es aber auffällig, dass viele der führenden Unternehmen und deren Lobbyisten ihre Entschlossenheit unterstreichen, die von der Obama-Administration vorgeschlagene Einrichtung einer Verbraucherschutzagentur (CFPA= Consumer Financial Protection Agency) zu vereiteln. Diese Agentur würde als eine Form der Sicherheitskommission für Finanzprodukte agieren, mit Blick darauf, diverse Arten von Missbräuchen zu verhindern, wie es in der Vergangenheit mit Hypothekendarlehen, Kreditkarten und anderen Finanzdienstleistungen geschehen ist. Johnson, Wirtschaftsprofessor an der MIT’s Sloan School of Management lobt ferner die Arbeit von Elizabeth Warren, die sich als Vorsitzende des Aufsichtspanels im US-Kongress für die Etablierung der CFPA einsetzt. Die Verbraucherschutzagentur werde die Schaffung von neuen Produkten durch den privaten Sektor nicht verhindern. Sie wird vielmehr dafür sorgen, dass die Produkte, die die Menschen benutzen, nicht giftig sind, in der gleichen Art und Weise, „wie wir uns um die Krippen oder Medikamente kümmern“, versichert Johnson. Gerade das würde sinnvolle Formen der Innovation fördern.

Keine Kommentare: