Freitag, 31. Juli 2009

US-BIP Zahlen im II. Quartal 2009

Die amerikanische Wirtschaft ist im II. Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,0% geschrumpft. Analysten hatten mit einem BIP-Rückgang von 1,5% gerechnet. Die weltgrösste Volkswirtschaft war im I. Quartal um 6,4% eingebrochen. Der Abschwung hat sich dank Staatskonsum verlangsamt. Die Ausgaben der Regierung legte zwischen April und Juni um 10,9% zu. Die USA stecken seit Dezember 2007 in der Rezession. Die Obama-Administration hat ein Konjunkturpaket im Wert von 787 Mrd. $ geschnürt, um die Krise zu bekämpfen. Die schwere Kontraktion der Wirtschaftsaktivitäten hinterlässt v.a. am Arbeitsmarkt tiefe Spuren. Die Arbeitslosigkeit ist inzwischen auf 9,5% geklettert.


US Real GDP, Graph: Fed St. Louis

Das BIP ist nun zum vierten Quartal in Folge zurückgegangen. Das ist einmalig seit Beginn der Datenaufnahme 1947.

Die Konsumausgaben, die rund 70% der Wirtschaftsleistung ausmachen, sind um 1,2% gefallen. Die privaten Investitionen sind um 20,4% eingebrochen, angetrieben durch die Kontraktion der Anlageinvestitionen um 29,3%. Die Ausfuhren sind um 7% zurückgegangen. Die Einfuhren fielen sogar um 15,1%.

Der Rückgang der Wirtschaftsleistung beträgt nun laut Real Time Economics vom IV. Quartal 2007 bis zum IV. Quartal 2008 Minus 1,9%. Zuvor waren die Behörden von einem Minus von 0,8% ausgegangen. Das Bureau of Economic Analysis gibt an, dass die Wirtschaft während der Zeitperiode 1997-2008 um 2,8% gewachsen ist.

Fazit: Das Tempo des Abschwungs hat sich verlangsamt. Die Anzahl von Hiobsbotschaften nimmt spürbar ab. Das Schlimmste der Krise scheint vorbei zu sein. Die Gefahr einer zweiten Grossen Depression ist gebannt. Dennoch kann keine Rede von Normalisierung sein. Was bevorsteht ist eine Wirtschaftsaktivität, die in den kommenden Jahren deutlich unter dem Potenzialwachstum verlaufen dürfte. Bei anhaltend hoher Arbeitslosigkeit und schwacher Konsumnachfrage bedeutet das ein geringeres Gewinnwachstum für Unternehmen. In diesem Marktumfeld gibt es keinen Investment-Zauber, wie Pimco-Chef Bill Gross kürzlich knapp und treffend formuliert hat.

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