Dienstag, 14. Juli 2009

CDS-Markt: Ich sehe, was du nicht siehst

Das US-Justizministerium untersucht den CDS-Markt, so die Markit Group Ltd, die mehrheitlich im Besitz von Grossbanken an der Wall Street ist. "Markit wurde von einer Untersuchung durch das Ministerium für Justiz im Credit Default Swap-Markt unterrichtet", sagte eine Sprecherin von Markit. Sie ging nicht auf die Art der Untersuchung ein. Die US-Behörden planen bekanntlich, den over-the-counter Derivatenmarkt, der einen Wert von 592'000 Mrd. $ hat, zu regulieren. Der CDS-Markt hatte Ende 2007 einen Wert von 62'000 Mrd. $ erreicht.

Bei CDS handelt es sich um Absicherungen gegen ev. Kreditausfälle. Es geht also um Absicherung von Forderungen gegen das Unternehmen XY oder den Staat soundso. Der Käufer eines CDS, der sich gegen einen Zahlungsausfall versichert, zahlt i.d.R. eine vierteljährliche Prämie an den Verkäufer. Der Verkäufer muss, falls ein Zahlungsausfall passiert, den Käufer kompensieren. Der Referenzwert ist eine Anleihe in der Grössenordnung von 10 Mio. $ oder €. Die Notierungen erfolgen in Basispunkten. Ein Beispiel: Was heisst das, wenn die Prämien für Credit Default Swaps für österreichische Staatsanleihen sich auf rund 240 Basispunkte belaufen? Das bedeutet, dass Investoren 2,40% der Summe, die sie absichern wollen, als Versicherungssumme zahlen müssen. Wer also Staatspapiere Österreichs im Wert von 10 Mio. € für 5 Jahre gegen den Zahlungsausfall versichern will, muss 240'000 € berappen. Der CDS-Markt ist ein Produkt des Schatten-Banken Systems.

Keine Kommentare: