Mittwoch, 3. Juni 2009

Schweiz steckt in Rezession

Die Schweizer Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal um 0,8% geschrumpft. Das ist der stärkste BIP-Rückgang seit dem zweiten Quartal 1994. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das BIP sogar um 2,4% zurückgegangen. Die Ausfuhren schrumpften im I. Quartal um 5,4%, während die Einfuhren unverändert blieben. Die Investitionen sind um 0,4 gefallen. Im europäischen Vergleich schneidet die Schweiz noch gut ab. In der Euro-Zone, in die die Hälfte der Schweizer Ausfuhren gehen, schrumpfte die Wirtschaft im ersten Quartal um 2,5%.


BIP-Wachstum gegenüber dem Vorquartal
Im III. Quartal 2008: Minus 0,2%.
Im IV. Quartal 2008: Minus 0,6%.


Switzerland GDP, Graph: Bloomberg.com

Die Schweiz erlebt derzeit den schärfsten konjunkturellen Einbruch seit Mitte der 1970er Jahre. Für das Gesamtjahr rechnet die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit einem (negativen) Wachstum von bis zu – 3%. Die Risiken bei der Preisentwicklung sind laut SNB in der kurzen Frist gegen unten gerichtet. Die Inflation dürfte im Jahresverlauf 2009 weiter nachgeben und einen Tiefpunkt von Minus 1% erreichen. Die SNB erwartet erst im Verlauf des Jahres 2010 eine leichte Konjunkturerholung, vorausgesetzt, dass sich die Wirtschaft bei den wichtigsten Handelspartnern bessert und die Kapitalmärkte stabilisieren. Die Inflation dürfte 2010 und 2011 mit einer durchschnittlichen Jahresteuerung von nahe bei Null weiter tief bleiben.

Die SNB hat im Zug der Finanzkrise ihren Zielsatz für 3-Monats-Libor auf ein Zielband von 0 bis 0,75% reduziert.


Switzerland key interest rate, Graph: Bloomberg.com

Die nächste SNB-Sitzung: am 18. Juni.

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