Donnerstag, 16. April 2009

Österreich: Eine Frage des Staatsbankrotts?

Die österreichischen Banken haben bekanntlich jahrelang grosszüzige Kredite in Osteuropa vergeben. Die Summe beläuft sich auf mehr als 65% des BIP. Kein anderes Land der Welt hat sich in der krisengeschüttelten Region so weit aus dem Fenster gelehnt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte Österreich längst vor verheerenden Folgen dieser Exposures gewarnt. Nachdem Paul Krugman am vergangenen Montag im Rahmen einer von Foreign Press Club organisierten Veranstaltung auf eine Frage keine günstige Prognose für Österreich abgab, entlied sich in der Alpenrepublik eine landesweite Empörung. Im Übrigen hat Nobelpreisträger neben Österreich mehrere andere Länder als "gefährdet" bezeichnet.


Claims of West European banks on East European countries, Graph: BIS

Der Wirtschaftswissenschaftler bemerkte daraufhin gestern in seinem Blog, dass er bloss das Offensichtliche gesagt habe, und Österreich nicht dem Untergang geweiht sei. Die Prämien für Credit Default Swaps für österreichische Staatsanleihen belaufen sich auf rund 240 Basispunkte. Das bedeutet, dass Investoren 2,40% der Summe, die sie absichern wollen, als Versicherungssumme zahlen müssen. Wer also Staatspapiere Österreichs im Wert von 10 Mio. € für 5 Jahre gegen den Zahlungsausfall versichern will, muss 240'000 € berappen.

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