Freitag, 6. März 2009

US-Staatsanleihen: Fels in der Brandung

Während die Aktienkurse die Rezession widerspiegeln, indizieren Unternehmensanleihen eine Depression. Es liegt auf der Hand, dass Unternehmensanleihen von der lang anhaltenden Rezession negativ tangiert werden. Die Frage, ob eventuelle künftige Ratingsherabstufungen in den Kursen bereits eingepreist sind, ist daher müssig. Die Renditeaufschläge (Spreads) zwischen Staatspapieren und Unternehmensanleihen sind nach wie vor von der Normalisierung meilenweit entfernt. Der Sekundärmarkt ist beinahe ausgetrocknet. Es gibt kaum Umsatz.


Interest Rates, Graph: Fed St. Louis, National Economic Trends

Die eskalierende Wirtschaftskrise in Osteuropa, die sich täglich verschärfende Rezession, der Deleveraging-Prozess, der Refinanzierungsbedarf vieler Marktteilnehmer (Banken, Unternehmen, Hedge Fonds, Private Equity Fonds usw.) und der lange Schatten der Deflation sorgen dafür, dass die Nachfrage nach amerikanischen Staatsanleihen, die als sicheren Hafen gelten und liquide sind, in diesem Marktumfeld die erste Wahl darstellt.

Die Volatilität hält aber auch am amerikanischen Anleihenmarkt an. Die Mehrzahl der Händler rechnet seit Jahresbeginn damit, dass die anstehenden Auktionen in hohen Volumen belastend auf die Kurse wirken werden. Dennoch wurden bisher alle Versteigerungen recht positiv aufgenommen. Die Nachfrage aus dem Ausland reisst nicht ab. Ausländische Käufer sind v.a. seit September 2008 am sekundären Markt aktiv. Kein Wunder, dass der Dollar sich seit dem Sommer gegenüber dem Euro um 20% aufgewertet hat.

Fazit: Ein Ende des Abschwungs ist derzeit nicht abzusehen. Die Flucht in die sichere und liquide Staatsanleihen dürfte sich daher fortsetzen. Vorrangig auf Treasuries zu setzen, lohnt sich.

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