Dienstag, 24. März 2009

Geithner Plan und die Frage der Bewertung der „toxic assets“

Die Obama-Administration will keine Verstaatlichung. Finanzminister Tim Geithner setzt daher auf den freien Markt. Mit einem einfachen Versteigerungsmodell soll der Preismechanismus zum Lauf gebracht werden.

Geithner will mit dem Public-Private Investment Program die Bilanzen der Banken von Hypothekendarlehen bereinigen, weil sie eine grosse Belastung für die Finanzinstitute darstellen. Die Immobilienpreise sind bekanntlich drastisch gesunken, sodass das Ausfallrisiko (default) der verbrieften Kredite massiv gestiegen ist. Der Handel mit diesen verbrieften Krediten (RMBS und CMBS) ist deshalb inzwischen zum Erliegen gekommen. Geithner will aber diesen Markt nun wiederbeleben, indem er den öffentlich-privaten Investmentfonds motiviert, „toxic assets“ aufzukaufen.

Der Käufer kann die Wertpapiere bis zum Ende der Fälligkeit halten, oder in den kommenden Monaten mit Gewinn verkaufen, falls der Preis inzwischen steigt. Der Ertrag wird zwischen dem Finanzministerium und dem privaten Investor geteilt.

Nun agiert der Staat als Käufer, Kreditgeber und Versicherer der letzten Instanz. Das Problem war jedoch von Anfang an ein fehlerhafter Markt. Es gab keinen Preismechanismus. Denn die Preise der besagten Ramschpapiere wurden anhand eines theoretischen Modells errechnet.

Wie kann man ferner von Marktpreisen reden, wenn die Regierung den Kaufpreis von toxic assets bis zu 85% subventioniert? Die Produkte sind intransparent. Es gibt keinen Marktmechanismus. Es feht an Vertrauen. Kein Wunder, dass man das Ganze „Schattenbanken System“ jenseits von Regulierung und Aufsicht genannt hat. Läuft das alles aber nicht auf eine Verstaatlichung hinaus? Der Eindruck drängt sich, als ob man um eine vorübergehende Nationalisierung nicht herumkommt. Wie es aussieht, muss am Schluss der Steuerzahler wieder einspringen.

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