Donnerstag, 26. März 2009

Geithner-Plan: Das PPIP und die Frage des Preises

Das Finanzministerium stellt für private Investoren Kapital („leverage“) und Kredit („non-recource loan“) zur Verfügung. Ziel der US-Regierung ist, auf diese Weise private Investoren zum Kauf von maroden Wertpapieren bei den Banken zu bewegen. Der Kaufpreis wird also vom Staat jeweils massiv subventioniert. Der private Investor kann dabei nur seinen Kapitaleinsatz verlieren. Steigt der Wert der besagten Papiere, profitiert der private Investor. Der Gewinn wird mit dem Staat geteilt. Fällt aber der Wert der Papiere, muss der private Investor den Kredit nicht zurückzahlen.

Das „Public-Private Investment Program“ hat zwei Beine:

1) Legacy Loans: Das sind bad assets, also „Altlasten“. Es handelt sich dabei um Kredite an Haushalte und/oder Unternehmen, die Verluste erlitten haben. Die Preisfindung ist hier verhältnismässig einfach.

2) Legacy Securities: Das sind die sog. „toxic assets“. Die Preisfindung ist sehr schwer, weil es keinen Markt dafür gibt. Es handelt sich dabei um intransparente Produkte des „Schattenbanken Systems“. Die Preise der besagten Ramschpapiere wurden bis zum Ausbruch der Kreditmarktkrise anhand eines theoretischen Modells errechnet. Zum Beispiel basierend auf den ABX-Index.

Ferner: Die Teilnahme am PPIP ist für Banken freiwillig. Das sieht Prof. Willem Buiter als Manko des ganzen Plans. Citigroups und Bank of America geniessen z.B. bereits Staatsgarantie für ihre maroden Wertpapiere in ihren Bilanzen. Diese Banken haben keinen Anlass, mitzumachen. Zumal der Verkauf von giftigen Wertpapieren eine neue Runde von Abschreibungen auslösen wird, die kapitalverzehrend auswirken. Nach ersten Schätzungen wollen Geldinstitute die besagten Papiere nicht unter 60% des Nennwertes verkaufen. Die Käufer beabsichtigen aber nicht, mehr als 30% des Nennwertes zu zahlen. Die ersten Auktionen dürften bald darüber Aufschluss geben, wie die Stimmungslage ist.

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