Dienstag, 10. Februar 2009

US-Treasuries: Angebot vs. Nachfrage

Eine Angebotswelle an Staatsanleihen steht diese Woche an. Die Fed wird

heute 3-jährige Papiere im Volumen von 32 Mrd. $,
am Mittwoch 21 Mrd. $ 10-jährige Titel und
am Donnerstag 14 Mrd. $ 30-jährige Bonds versteigern.

Der Verkaufsdruck belastet aber die Notierungen am Anleihenmarkt. Die US-Treasuries haben seit Jahresbeginn 3,6% verloren. Das ist der schlechteste Jahresstart seit 1980.


10 Year US-Treasuries, Graph: bloomberg.com

Die Renditen am langen Ende sind in den vergangenen fünf Wochen besonders stark gestiegen. Dementsprechend sind die Preise gesunken. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen, die für praktisch alles von Hypotheken bis Autokredite als Benchmark entscheidend ist, legte von 2,035% am 18. Dezember auf mittlerweile knapp 3% zu.

Die Risikoprämien der Credit Default Swaps (CDS) auf US-Staatsanleihen sind gestern weiter gestiegen. Die Risikoaufschläge für 5jährige Kontrakte auf Treasuries sind um 17,6 Basispunkte auf 85 geklettert. Damit liegen sie höher als die CDS auf französische Staatsanleihen. Die Kosten für die Absicherung von Kreditrisiken für Frankreichs Staatspapiere betragen 70 Basispunkte. Das ist vollkommen ungewöhnlich.

Warum sind die Renditen in den vergangenen Wochen gestiegen?

Folgende Gründe sind ausschlaggebend gewesen:

1) Die Enttäuschung der Anleihen-Händler, dass die Fed ihre vor Jahresende angekündigte Bereitschaft, langlaufende Staatsanleihen zu kaufen, bisher nicht in die Tat umgesetzt hat.
2) Der neue Finanzminister Timothy Geithner hat gleich zu seiner Amtsübernahme China „Währungsmanipulation“ vorgeworfen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass China den Überschuss an seinen Deviseneinnahmen in US-Treausries anlegt.
3) Die wachsende Angst im Markt, dass die milliardenschwere Konjunkturpakete der Regierung den Haushalt langfristig belasten würde.

Der signifikante Anstieg der Renditen dürfte jedoch die Staatsanleihen vor dem Hintergrund der anhaltenden Rezession erneut attraktiv erscheinen lassen. Es kommt nun sehr auf die Nachfrage als Wegweiser auf die Angebotswelle an Staatsanleihen diese Woche an.

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