Donnerstag, 15. Januar 2009

Banken: Insolvenzgefahr? - US-Notenbank besorgt

Hagelt es wieder von düsteren Nachrichten im Bankensektor? Es sieht jedenfalls so aus, als ob es um die Banken weiter schlecht stünde. Die Deutsche Bank (-10%) meldete gestern einen dramatischen Verlust von 4,8 Mrd. Euro im IV. Quartal. Die Citigroup (-23,2%) ist allem Anschein nach so arg gebeutelt, dass eine Aufspaltung der Bank droht. Zudem schiessen Spekulationen ins Kraut um einen riesigen Kapitalbedarf bei Europas grösster Bank HSBC.


S&P-500 Financial Index, Graph: bloomberg.com

Banken sind nach wie vor mit Abschreibungen auf komplexe Wertpapiere, für die es keinen Markt mehr gibt, beschäftigt. Ein zweiter Belastungsfaktor ist die steigende Anzahl der Kreditausfälle wegen der anhaltenden Rezession. Der Deleveraging-Prozess (Abbau der Verschuldung) scheint in Europa erst jetzt begonnen zu haben. In den USA hingegen ist er weit fortgeschritten. Weitere Verluste belasten aber die Eigenkapitalbasis, die im Verhältnis zur Bilanzsumme zu dünn ist.

Die US-Notenbank (Fed) ist daher besorgt. Bei der Kreditvergabe gebe es keine Besserung. In seiner Rede in London nannte Fed-Chef Ben Bernanke drei Ansatzpunkte, um die Problematik mit den schwer handelbaren Wertschriften in den Bankbilanzen anzugehen. Die erste Möglichkeit ist der Aufkauf von toxic assets, so wie das TARP es von Anfang an vorgesehen hat. Zweitens: Teilkauf von toxic assets im Tausch gegen eine Dividende oder Gebühr. Beispiel: Die Rettung der Citigroup im November. Als dritte Möglichkeit erwähnte Bernanke die Einrichtung einer „Bad Bank“.

Der S&P-500 Financial Index hat im Januar mehr als 12% an Wert verloren.

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