Mittwoch, 17. September 2008

TED-Spread: Gegenparteirisiko klettert auf einen Rekordwert zu

Die Ereignisse am Finanzmarkt überschlagen sich. Die US-Notenbank (Fed) hat zwar mit einem Notkredit von 85 Mrd. Dollar den amerikanischen Versicherer AIG vor dem Zusammenbruch bewahrt. Die Rettungsaktion wird aber am Geldmarkt von Sorgen um die Kosten der Lehman Brothers Pleite überschattet. Der TED-Spread schiesst buchstäblich durch die Decke. Der Aufschlag zwischen dem 3-Monats-Libor und der Rendite der 3-Monats-US-Schatzwechsel, der als verlässlicher Indikator für das Risikomass am Interbankenmarkt gilt, kletterte auf 2,9814 Prozent zu. Das ist der höchste Spread seit Oktober 1987. Je höher der TED-Spread, desto grösser das Gegenparteirisiko. Der Libor, der täglich festgelegte kurzfristige Zinssatz, zudem die Banken untereinander Geld ent- und verleihen, sprang heute auf 3,06%. Das ist laut Bloomberg der höchste Anstieg seit 29. September 1999. Der TED-Spread beträgt im langfristigen Durchschnitt 0,47 Prozent.

3-Monats-Libor ($):


Auch der LIBOR-OIS-Spread, der das Stressausmass am Geldmarkt im Hinblick auf die kurzfristige Liquidität anzeigt, breitete sich um 30 Basispunkte auf 134 Basispunkte aus. Das ist der höchste Wert seit Dezember 2001. Im langfristigen Durchschnitt liegt der Aufschlag bei rund 19 Basispunkten.

TED-Spread:

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