Dienstag, 3. Juni 2008

Subprime-Krise: Weitere desolate Verluste im Bankensektor

Schlechte Nachrichten aus der Finanzbranche reissen nicht ab. Auch die Angst vor einem anhaltenden Abschwung schwindet nicht. Die Gewinnwarnung und Berichte über steigende Kreditausfälle des grössten britischen Immobilienfinanzierers Bradford & Bingley haben die Londoner Börse gestern in Alarmstimmung versetzt. Das Pfund verlor daraufhin gegenüber dem japanischen Yen 1,7% und gegenüber dem Dollar 1,0% an Wert. Die Ratingagentur Moody’s veröffentlichte zum Wochenende einen negativen Ausblick für den britischen Bankensektor.

Andere britische Geldinstitute wie HBOS und Royal Bank of Scotland, die vor Kapitalerhöhungen stehen, bangen nun um ihre Investoren. Die neulich erfolgten Entlassungen im Management von amerikanischen Finanzinstituten Wachovia und Washington Mutual haben inzwischen negative Analystenkommentare auch zur Lage im US-Bankensektor verstärkt. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat die Kreditbewertung für drei amerikanische Investmentbanken gesenkt. Eine vierte US-Investmentbank bemüht sich um eine Kapitalerhöhung in Höhe von 3 bis 4 Mrd. Dollar. Die Branche hat nach Einschätzung von S&P noch mehr Kreditausfälle und Ertragseinbusse zu verbuchen als bisher angenommen.

Unser zurückhaltender Blick auf Bankaktien hat sich bislang als goldrichtig herausgestellt. Im Dezember 2006 hatten wir im „Ausblick für 2007“ vor Aktien im Finanzsektor ausdrücklich gewarnt. Unseren Standpunkt, die Finanztitel zu meiden, haben wir zu Beginn des Jahres 2007 mehrmals wiederholt. Nach wie vor raten wir zu keinem Engagement in Finanzaktien.

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