Mittwoch, 26. März 2008

Mitten in einer Finanzkrise

Viele Experten irren sich, wenn sie die Erwartung hegen, dass die europäischen Märkte von den aus dem amerikanischen Häuser- und Hypothekenmarkt ausgehenden Verfehlungen nicht im bedeutenden Ausmass tangiert würden. Die Finanzmärkte sind vollkommen integriert und die europäischen und die asiatischen Märkte können sich daher von den negativen Entwicklungen nicht abkoppeln.

Wann wird sich die Lage stabilisieren?
Wenn sich die Häuserpreise stabilisiert haben. Wenn also der US-Immobilienmarkt wieder im Gleichgewicht ist. Anzeichen deuten jedoch darauf hin, dass die Korrektur noch länger dauern könnte.

Was sind die Lehren aus der Finanzkrise?
1) Wenn die Zinsen lange Zeit tief tendieren, dann steigt am Markt die Risikobereitschaft. Privatanleger, professionelle Investoren und Finanzinstitute gehen höhere Risiken ein. 2) Das fatale Entlohnungssystem der Banken fördert das kurzfristige Gewinndenken. Die asymmetrischen Anreizstrukturen in den Banken belohnen risikoreiches Verhalten. 3) Das Risikomanagement der Banken ist mangelhaft. Die verfügbaren Instrumente zur Risikomessung reichen nicht aus. 4) Regulative Defizite, was die Anforderungen an Eigenmittel, Verschuldung und Transparenz im Bankensystem betrifft. 5) Finanzinnovationen (d.h. die komplizierten Finanzprodukte) verbreiten sich v.a. durch das nicht regulierte „shadow banking system“ ohne Aufsicht wie ein Lauffeuer.

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